Meersalzgewinnung in Frankreich
Die Salzgewinnung hat in Frankreich seit je her eine große Bedeutung. Salz gilt als unentbehrliches Lebensmittel und noch vor Jahrhunderten bat es die einzige Möglichkeit, Nahrungsmittel durch das sogenannte pökeln zu konservieren. Noch heute wird das in aller Regel naturbelassene Meersalz in traditioneller Handarbeit, nur mit Hilfe von Wind und Sonne in der Bretagne, Camargue oder anderen Regionen Frankreichs von Salzbauern abgebaut und geerntet.
Gewinnung von Meersalz
Bei der Meersalzgewinnung fließt das Meerwasser durch verschiedene Kanäle, Becken und Bassins. Hierbei nimmt die Salzkonzentration immer mehr durch die Verdunstung von Wasser mittels Sonnenenergie zu. Schließlich gelangt das Meerwasser in ein Kristallisationsbecken, in dem die Salzkonzentration so hoch ist, dass sich mit Hilfe von Sonne und Wind Salzkristalle an der Wasseroberfläche bilden. Dieser Vorgang wird von den Salzbauern liebevoll als Salzblüte bezeichnet. Diese Salzblättchen werden mit einer Holzschaumkelle abgeschöpft und zum trocknen ausgebreitet.
Ein Salzbauer kann so jeden Mittag eine kleine Menge des Fleur de Sel ernten. Es gilt als das hochwertigste Salz und kommt unter den Namen Fleur de Sel (Salzblume) in den Handel. Werden die Salzkristalle zu groß, so halten sich diese nicht mehr an der Wasseroberfläche und sicken zum Boden des Meerwasserbassins. Am Boden entsteht so über die Zeit eine dicke Schicht an auskristallisiertem Meersalz das ebenfalls vom Salzbauern mit einem langen Stil, an dessen Ende ein Holzbrett montiert ist, abgezogen wird. So häuft er am Rande der Becken Hügel aus Meersalz auf. Da zum Teil kleine Mengen an aufgewirbelten Tonerdepartikeln in die Salzkristalle eingeschlossen werden, die von dem Böden der Bassins oder Kanälen stammen, erhält das Salz eine leichte graue Farbe. Die Franzosen nennen dieses Meersalz deshalb auch Sel Gris – graues Salz. Am Ende der täglichen Arbeit, gleicht der Salzbauer die Verdunstung des Vortages, durch einlassen von neuem konzentriertem Meerwasser aus.
